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Behelfbrücke für Entschärfung eines Blindgängers

Am 15. Januar 1945 ereilte auch Gundelfingen das Schicksal zahlloser Städte und Gemeinden in Deutschland. Vermutlich hatten die Piloten im Nebel ihr eigentliches Ziel, den Freiburger Güterbahnhof, verfehlt und so fielen Bomben auf die nördlich gelegene Gemeinde und verursachten erhebliche Schäden. 67 Jahre später hält nun am 18. März ein Blindgänger Gundelfingen wieder in Atem halten.

Aufgrund des Hinweises eines Landwirts waren alte Luftbildaufnahmen nochmals unter die Lupe genommen worden, erklärt Bürgermeister Reinhard Bentler. Schalltechnische Untersuchungen hätten dann den Verdacht erhärtet und zumindest einen metallenen Gegenstand nachgewiesen. Der zuständige Kampfmittelbeseitigungsdienst habe daraufhin beschlossen, anzurücken und diesen freizulegen. Wenn es sich tatsächlich herausstellen wird, dass es sich um einen Blindgänger handelt, muss dieser entschärft werden.

Das eigentliche Entschärfen ist für Sonntag, 18. März, um zehn Uhr, terminiert. Schon am 6. März soll jedoch mit Bohrungen in unmittelbarer Nachbarschaft begonnen werden, denn der Metallgegenstand liegt im Grundwasser. "Es ist notwendig, den Grundwasserspiegel abzusenken", so Bentler.

Damit das schwere Bohrgerät zur Fundstelle im Gewann Rankmatten/Langmatten fahren kann, muss vom Technischen Hilfswerk eine provisorische Brücke errichtet werden. Mit den Schachtarbeiten, der Freilegung der Bombe, werde am 17. März begonnen. Damit wird die Denzlinger Firma Gerber beauftragt.
Am Tag der Entschärfung wird dann im Radius von 500 Metern um die Fundstelle eine Evakuierung notwendig. Zwischen 9 und 10.30 Uhr müssen, wenn alles planmäßig verläuft, die Bewohner der betroffenen Häuser ihre Wohnungen verlassen und der Verkehr auf den Straßen gesperrt werden. "Für weite Teile des Gewerbegebiets gilt die Evakuierungsanordnung, jedoch nicht für die Gewerbestraße", erklärt Bentler und zeigt sich sogleich erfreut.

Über die Gewerbestraße müsse nämlich der Verkehr der Bundesstraße 3 umgeleitet werden. Neben dieser werde auch der Autobahnzubringer (B 294) für den Verkehr gesperrt. Außerdem müsse eine Überlandleitung abgeschaltet werden.

"Die Bombenschützen haben gut gezielt, die Bombe liegt auf einem Gemeindegrundstück", so Bentler. Deshalb müsse die Kommune nämlich die Kosten von rund 50 000 Euro übernehmen. Die außerplanmäßige Ausgabe sei bereits in einer nichtöffentlichen Sitzung vom Gemeinderat zu Jahresbeginn beschlossen worden.


Presseartikel Badische Zeitung

 

 

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