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Transport von Eisenbahnschienen und eines Waggons

(Badische Zeitung) "Vorsicht auf Gleis 1, ein Zug fährt ein." Viele Monate gingen ins Land, bis die ehemalige 8. Klasse und Klassenlehrer Donat Weiß das Projekt realisieren konnten. Im Zuge des Fachs "Wirtschaft, Verwalten, Recht" hatten sich die Realschüler die Aufgabe gestellt, einen alten Eisenbahnwaggon zu erstehen, sämtliche logistische und rechtliche Modalitäten abzuwickeln und den Waggon auf dem Schulgelände für neue Zwecke unterzubringen, berichtete Donat Weiß. Eine Arbeitsgemeinschaft und künftige Schulklassen werden im Laufe der nächsten Jahre den alten Waggon restaurieren und für neue Aufgaben "aufmöbeln" .

Welche konkrete Nutzung mit diesem Waggon künftig verbunden sein wird, werde sich noch ergeben, berichtete der Klassenlehrer der ehemaligen achten Klasse. Donat Weiß könnte sich die Nutzung als Besprechungsraum oder für den Projektunterricht oder sogar als Ausstellungsraum vorstellen. "Das wird sich mit der Zeit ergeben" , lässt der Pädagoge konkrete Nutzungskonzepte noch offen. Über den Förderverein unterstützte das Müllheimer Technologieunternehmen "weil engineering" das Projekt, um den alten Waggon kaufen und transportieren zu können. Allein der Kaufpreis belief sich auf 1000 Euro.

"Weitere Unternehmen haben uns schon ihre Unterstützung bei der Restaurierung zugesagt" , freut sich der Lehrer. Der Wohn- und Werkstattwaggon wurde früher an Bahnhöfen und Baustellen für die Bahnarbeiter abgestellt. Der robuste Bahnwagen steht auf einem Fahrgestell aus den Zwanziger Jahren, der umgebaute Aufbau stammt vermutlich aus den Fünfziger Jahren. Um das 20 Tonnen schwere Fahrzeug mit seinen 13,3 Metern Länge und vier Metern Höhe auf seine eigenen Räder abstellen zu können, musste der Untergrund entsprechend des hohen Gewichtes hergerichtet werden. Alte Gleisstränge wurden verlegt, der Untergrund verdichtet und das "Gleisbett" mit Pflastersteinen ausgelegt.
Der Tranport und das Verlegen der Gleise wurden am 30. August durch Helfer des THW Müllheim durchgeführt.

Über den Kontakt zu einem ehemaligen Schüler, der beim Verein "Kandertalbahn" mitwirkt, kam die Schule zu dem Waggon. Die Kanderner Eisenbahnfreunde wollten ihn aus Platzgründen verkaufen. Weit aufwendiger gestaltete sich der Transport. In Kandern wurde am 6. September der Waggon mit zwei Autokränen auf einen Tieflader einer Spezialtransportfirma verladen, in Müllheim hoben ihn die Kranwagen der Zimmereifirma Jenny und des Müllheimer technischen Hilfswerks (THW) auf das "Abstellgleis" . Dabei waren zahlreiche Schüler, Elternvertreter und Lehrer, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Während die meisten beteiligten Firmen ihre Leistungen entweder kostenlos oder höchstens gegen einen Unkostenbeitrag beisteuerten, beharrte das Lörracher Landratsamt, das die Transportgenehmigung ausstellen musste, auf die vollen Gebühren.

 

© THW Müllheim