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Vorhersagen werden ernst genommen

(Sigrid Umiger, BZ) Für morgen, Donnerstag, gibt es Orkan-Warnung für ganz Deutschland. Für den Raum Freiburg und das Markgräflerland rechnen die Wetterfrösche allerdings nur mit starken Windböen. Die Badische Zeitung befragte Einsatzkräfte im Markgräflerland nach ihren wetterbedingten Einsatzplänen.

Die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk (THW), Polizei und Bauhöfe stehen in Alarmbereitschaft, vor allem, weil es gilt, nach Unwettern zwecks Schadensbegrenzung schnell aufzuräumen. Die Straßenmeisterei und das Forstamt sind auch prophylaktisch im Einsatz, da sie vorsorglich regelmäßig die Verkehrssicherheit im Wald und auf Wegen prüfen und notfalls durch Baumfällungen verbessern.

Bei Unwetter wird erst die Feuerwehr alarmiert. Weiß die nicht weiter, kommt das katastrofenerfahrene THW Müllheim. "Wir werden bei jeder großen Sache gerufen" , erklärt Fritz Schmidlin.

Das Markgräflerland soll laut Vorhersage am Donnerstag mit starken Windböen von 90 Stundenkilometern noch vergleichsweise gut wegkommen. Die Region hat indes bereits schlimme Erfahrungen gemacht: Orkan "Lothar" tobte Weihnachten 1999 mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 259 Stundenkilometern durchs Markgräflerland.

Generell sind die Helfer vor Ort vorbereitet und in Alarmbereitschaft. Über ein Informationsnetz erfahren Polizeireviere alle Warnungen des Deutschen Wetterdienstes, berichtet der stellvertretende Revierleiter in Müllheim, Ernst Ranft. Falls notwendig, sind alle Kollegen in jeder besonderen Lage abrufbar: "Das ist gar kein Thema" , sagt Ranft. Den Bürgern rät er, alles am Haus zu sichern, was nicht niet- und nagelfest ist und möglichst zu Hause zu bleiben — wegen der Gefahr umstürzender Bäume und herabfallender Äste und Ziegel.

Die Feuerwehr unterhält im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald drei Einsatzzentralen: in Müllheim, Bad Krozingen und Titisee-Neustadt, berichtet der Müllheimer Gerätewart Georg Maler. Je nach Gefahrenpotenzial stehen diese Einsatzgruppen schon im Vorfeld rund um die Uhr bereit. Weitere Feuerwehrmänner können angepiepst werden. Vorrangig haben Feuerwehren mit umgestürzten Bäumen und Dachabdeckungen zu tun, und bei Regen auch noch mit voll gelaufenen Kellern, so Georg Maler.

Bestens vorbereitet ist die Straßenmeisterei Müllheim. Sie prüft in Zusammenarbeit mit dem Kreisforstamt zwei bis drei Mal im Jahr die Standsicherheit der Bäume im Wald und handelt bei Bedarf, erklärt Leiter Klaus Steinbach. Er beobachtet täglich die Wettermeldungen und hat mit seinem Team eine Rufbereitschaft zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das gilt vor allem bei Hochwasser-, Sturm- und Schneewarnungen.

Für drohende Unwetter hat auch das Kreisforstamt einen Alarmplan, sagt Gerd Schneider vom Amt in Freiburg. Zum Einsatz kommt dieser meist nach dem Sturm. Bürger werden vor Waldspaziergängen gewarnt, Schäden werden eingeschätzt und behoben. Wöchentlich wechselnde Rufbereitschaft haben Mitarbeiter im städtischen Bauhof Müllheim. "Wir räumen auf" , sagt der stellvertretende Leiter Rolf Schumacher. Die Straßenmeisterei ist für Kreis-, Land- und Bundesstraßen zuständig, der Bauhof säubert die Straßen innerorts und auf Gemeindeverbindungswegen. Die notwendigen Maschinen leiht man gegenseitig aus.

 

© THW Müllheim