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Fahren im geschlossenen Verband

In einer Großschadenslage (Hochwasser Elbe, Sturm Lothar, Hochwassereinsatz Arles) verlegt das Technische Hilfswerk (THW) eine größere Anzahl von Einheiten innerhalb kurzer Zeit in das Schadensgebiet. Die Einheiten werden zusammengefasst und als geschlossene Verbände (Kolonnen) geführt. Ein geschlossener Verband zeichnet sich durch die Beflaggung und die Fahrt mit Blaulicht aus. Die Kolonnenfahrt erfordert ein erhebliches Maß an Führung, Logistik, Koordination und Kommunikation. Hier sind die Führungskräfte und die Fahrzeugführer besonders gefordert, da das Fahren in geschlossenen Verbänden besonderen Vorschriften, Sonderrechten und Weisungen unterliegt. Da eine geschlossene Kolonne in besonderem Maße durch die Länge und die Fahrtgeschwindigkeit in den Straßenverkehr einwirkt, muss auch im Hinblick auf die allgemeine Verkehrssicherheit das „Fahren im geschlossenen Verband“ geübt werden.
An der Großübung nahmen insgesamt 198 Helferinnen und Helfer mit 46 Fahrzeugen aus den unterschiedlichsten Fachgruppen des THWs, darunter zahlreiche Groß- und Sonderfahrzeuge mit Anhängern, teil. Hierzu wurden alle zwölf Ortsverbände (Achern, Kehl, Offenburg, Biberach/Baden, Lahr, Emmendingen, Freiburg, Breisach, Müllheim, Lörrach, Rheinfelden, Schopfheim) des THW-Geschäftsführerbereichs Freiburg einbezogen. Um die Einsatzbereitschaft des THWs zu gewährleisten wurde die Übung auf zwei Termine aufgeteilt. Die gesamte Absicherung der 220 Kilometer langen Strecke wurde von THW-eigenen Sicherungstrupps übernommen. Zusätzlich begleitete die Polizei die Kolonne mit Motorrädern.
Sammelpunkt der Ortsverbände war der Gewerbepark Eschbach. Unter der Projektleitung von Stefan Rother erfolgte die Aufstellung der fast 500 Meter langen Fahrzeugkolonne sowie die ausführliche Unterweisung der Führungskräfte und Kraftfahrer/innen. Von dort führte die Route über Müllheim/Baden, Staufen, Freiburg und das Simonswälder Tal nach Furtwangen. In der Schwarzwaldstadt wurde die Kolonne durch den eigenen Verpflegungstrupp mit Mittagessen versorgt. Anschließend ging die Fahrt über Hornberg, Elzach und Ettenheim in das angenommene Schadensgebiet, dem Flughafengelände von Lahr. Die Fahrstrecke wurde so gewählt, dass alle Arten von Strassen befahren werden mussten und besondere Anforderungen an die Fahrzeugführer gestellt werden konnten. Angenommene Ausfälle von Fahrzeugen wurden bewusst eingespielt, um die Kraftfahrer/innen, Führungskräfte und die Fachgruppe Logistik auch auf diese möglichen Vorkommnisse vorzubereiten.
Als mobile Servicekomponente des THWs sorgt die Fachgruppe Logistik unter anderem für Reparaturen und Verbrauchsmaterialien im Einsatzfall. Zusätzlich stellt sie die Infrastruktur, wie mobile sanitäre Einrichtungen, bereit. Durchgeführte technische Halte dienten der Überprüfung der Fahrzeuge und dem Fahrerwechsel, um damit eine möglichst hohe Anzahl an Kraftfahrern für die Kolonnenfahrt auszubilden. Für das THW war diese Übung ein wichtiger Ausbildungsbaustein, um die Verlegung von vielen Fahrzeugen und großen Helferzahlen in entfernte Schadensgebiete schnell und sicher zu gewährleisten.

 

© THW Müllheim